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Bäume selbst züchten

Eine eigene kleine Baumschule einrichten - Samen einlegen und beobachten, was passiert. Hier findet ihr eine Anleitung.

Jeder Baum ist ein Lebensraum, der Wald als Ganzes ist ein Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen. Bäume nehmen Kohlendioxid auf und wandeln es in den für alle Lebewesen notwendigen Sauerstoff um. Der Wald speichert Feuchtigkeit im Boden, verhindert Erosionen und hat in den Bergen oft eine Schutzfunktion als Schnee- oder Gerölllawinenschutz. Seit Jahrhunderten nutzen Menschen den Wald für ihre Bedürfnisse. Bäume wurden gepflanzt und gepflegt und nach der Abholzung durch neue ersetzt. Meist wurden dafür schnell wachsende Sorten wie z. B. Fichten gewählt. Immer mehr einseitige Wälder entstanden dadurch. Durch die Trockenheit der vergangenen Jahre und den starken Borkenkäferbefall starben in den letzten Jahren große Waldflächen ab. Diese zu ersetzen wird eine große Aufgabe sein.

Waldsterben? - Vom Waldsterben hat jeder schon einmal gehört. Spätestens seit den frühen 70er Jahren war die Schädigung des Waldes durch sauren Regen durch die Luftverschmutzung bekannt. 1981 gab es den ersten "autofreien Sonntag", eine Aktion, die damals die notwendige Reduzierung der Emisionen unterstützen sollte. Hier ist in der Zwischenzeit einiges geschehen. Filtereinbauten im industriellen Bereich, Entschwefelung von Kraftstoffen und das Kalken von betroffenen Waldflächen, was auch heute noch geschieht, schafften zwar eine Reduzierung des Problems, aber noch keine endgültige Lösung. Zusätzlich setzt heutzutage die sich verändernde klimatische Situation dem Wald zu. Bilder von abgestorbenen Baumgerippen und von grauen und trockenen Waldflächen waren in den letzten Monaten u. a. auch immer wieder in den Nachrichten zu sehen. Ein Artikel des NABU aus dem vergangenen Jahr beschäftigt sich mit dem Thema Wir erleben ein neues Waldsterben (Öffnet in einem neuen Tab) und seinen Folgen auf seiner Homepage.

Warum es den Bäumen so schlecht geht und welche Schäden die Trockenheit der letzten Jahre und verschiedene Schädlinge in einem Waldrevier verursacht haben, wie dem Wald geholfen werden kann und wie der Wald der Zukunft aussehen könnte, welche Bäume demnächst vielleicht in unseren Wäldern wachsen und was die Klimakrise mit dem Waldsterben zu tun hat: All das klärt Robert in der Kinder-Sendung des WDR von neuneinhalb (Öffnet in einem neuen Tab).

Du möchtest selbst für Baumnachwuchs sorgen und Bäume züchten? 
Hier findest du eine Anleitung:

Zunächst sammle im nächsten Herbst Samen von Bäumen, z. B. Ahornsamen, Eicheln, Kastanien, Bucheckern, evtl. Kirschkerne und Tannen- und Fichtenzapfen. Die Zapfen lässt du trocknen, dann lassen sich die Samen leicht herausklopfen.

Die Samen über den Winter frostfrei, aber unbedingt kühl und trocken lagern.

Ebenfalls über den Winter Pappröhren, z. B. von Küchenpapierrollen, sammeln.

Im Februar besorgst du dir Pflanzschalen, die nicht zu niedrig sein sollten. Hinein füllst du eine Mischung Saaterde, die je zur Hälfte aus Gartenerde/Humus und Sand besteht. In kleine Löcher legst du je einen Samen.

Achte darauf, deine Pflanzschalen zu beschriften, damit du später noch weißt, welcher Samen sich darin entwickelt.

Gieße die Erde leicht an, sie soll nicht nass sein, aber immer etwas feucht bleiben! Hilfreich kann hier eine Sprühflasche sein. Keinen Dünger verwenden!

Nun heißt es abwarten. Manche Samen keimen schnell, manche brauchen länger, andere keimen gar nicht. Führe ein Pflanztagebuch (siehe Link unten). Hier kannst du deine Beobachtungen genau dokumentieren.

Bald zeigen sich kleine Spitzen, die ersten Blätter kommen hinzu. Wenn sich der 2. Blattkranz gebildet hat, kannst du deine kleinen Setzlinge umsetzen. Dazu fülle das Erde-Sand-Gemisch in lange Papprollen, die du an einem Ende durch Zusammenfalten verschließt, damit die Erde nicht rausrutscht, oder direkt in einen tiefen Blumentopf.

Mit einem Stöckchen ein tiefes Loch in die Erde stechen und vorsichtig eine kleine Baumpflanze tief hineingeben und die Erde andrücken. Die Papprollen kannst du in einen Eimer oder eine Kiste stellen, die Leerräume mit (Rinden)-Mulch oder Sägespänen befüllen, leicht angießen und feucht halten. Die Pflänzchen sollen nun viele Wurzeln bilden, die ihnen später Standfestigkeit geben und eine gute Nährstoffaufnahme gewährleisten.

Stelle die Pflänzchen in den Halbschatten ins Freie, aber frostsicher! Evtl. nachts reinholen oder gut abdecken. Nach und nach an etwas mehr Sonne gewöhnen.

Wenn die Pflänzchen in deinen Pflanzrollen etwa 10 bis 12 cm Höhe haben, kannst du sie einzeln in einen großen Blumentopf einpflanzen (falls nicht schon zu Beginn geschehen). Wenn dein kleiner Baum ca. 50 cm hoch ist, kannst du ihn in euren Garten oder in ein Waldstück (hier unbedingt auf Verbissschutz achten!) aussetzen.

Viel Freude beim Beobachten und gutes Gelingen!

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